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upon my poetree

Eigene Lyrik, Texte und Lieblingszitate

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Frühlingsblüten (neue Werke)

Was du mit mir gemacht hast

Es ist noch nicht lange her, da erkannte ich in mir das,
was du mit mir gemacht hast.
Es war ganz beiläufig, als ich am Spiegel vorbeilief, ich
kam zurück und blickte nicht nur auf mich,
sondern sah dort auch dich.

Dich als Teil von mir, der mich vervollständigt,
zum ersten mal lebendig.
Können nicht mehr zusammen sein, doch lässt es mich nie mehr allein,
das Gefühl, wenn du mich ansahst, mich gekannt hast,
mir nah warst.

Von  jener Zeit, der schönen, die wir hatten,
bleibt nur Licht, keine Schatten.
Ich lernte zu lieben, vor allem mich selbst, für eine Zeit,
war sie bestimmt zu enden, das, was du mit mir gemacht hast,
ist geblieben.

Milliarden Schmetterlinge

Blick aus dem Fenster in die Welt
Ein Lächeln zeigt, dass mir gefällt
Das Farbenspiel am Himmelszelt
Stufenblau und die Sonn‘ malt gelb.

Der Tag bricht an und Stück für Stück
Gibt preis als er hebt sein Kleid
Spannungssüßes Zukunftsglück
Und Atem für Zufriedenheit.

Schwer beladen scheint er gar
Hat so viel für uns mitgebracht
Der erste Tag im neuen Jahr
Mit Glitzerspuren aus der Nacht.

Kommet, es ist reichlich da –
Spricht’s, und schüttet für uns nieder
Momente so wie tausend Lichter
Und Tränen nur für schöne Lieder.

Befreit Milliarden Schmetterlinge
Und legt deine Hand in meine
Verteilt Magie, mal hier, mal da
Und es verzaubert mich gleich deine.

Auf seinem Rücken trägt er dann
Träume – für jeden, wunderbar
Und sagt uns, was das Träumen kann
Denn starke Träume werden wahr.

Und es strömt aus seinem Schoß
Die Freude gar im Überfluss
Ein Gewinn in jedem Los
Ein Lachen, ein Atmen, ein Kuss.

Dann gibt er uns, die Geste groß
Nicht weniger als alle Zeit
Ein Fingerzeit zur Mahnung bloß
All Zeit ist nicht die Ewigkeit.

Die Kunst, nicht zu verschwenden
Legt er uns noch oben drauf
Auf dass wir uns dem Herz zuwenden
Wenn’s hektisch wird im Lebensrausch.

So reich gedeckt der Gabentisch,
Doch hat er noch was aufgehoben,
Als er’s lüftet frag ich dich,
Was siehst du, gibt er dir von oben?

Mit Universumsliebe tief beseelt
Hat er noch verpackt für jeden
Genau das, was dir hat gefehlt –
Der neue Tag wird es dir geben.

Maybe Tomorrow

Just for a glimpse of sun
I’m searching the sky
And I am on the run.

Escaping clouds in vain
The dark haunting wolves
Raindrops needles of pain.

Two birds on a dying tree
Observers or are they companions
Starring I’ll never be free.

Wasted lands and my sorrow
For I know the truth of the sun
Maybe I get there tomorrow.

It is the shiny promise that
So always keeps me running
Through every doubt I had.

Which way I’ll never know
Or will I ever come to life
Like snowdrops out of snow.

So on the run I stay
Searching the sun at night
There’s no light of day.

Lichtspiel

Und ich idealisier‘.
Erst scheinend und hell.
Verheißendes Leuchten.
Dann stärker, bald grell.
Und oben mein Visier.

Die Augen weit offen
Seh ich hinein.
Liebe macht blind.
Doch bin ich allein.
Verloren. Hoffen.

Ob es hier schön endet?
Im Verheißen des Lichts?
Man sagt, das Paradies.
Doch sehe ich nichts.
Die Augen geblendet.

Das Paradies gefunden.
Eh‘ ich mich verlauf.
Vom hellen Licht verleitet.
Ich nehm es in Kauf.
Und wieder überwunden.

Gefangen bin ich
Und irre umher.
In meiner Gefühlswelt.
Ertrinke im Meer
Und verglühe im Licht.

Verloren bleib ich hier.
Und werde ewig warten.
Nur du kannst mich retten.
Komm in meinen Garten.
Das Licht führt dich zu mir.

Schatzgräber

Ein Stück zu einer ziemlichen alten Idee, das ich aber nie vollendet hatte. Bis heute 🙂


Perfekte Momente sind wie Edelsteine.
Bin oft auf der Suche und finde keine.
Momente mit dir, sind die, die ich meine.
Oft bist du bei ihr, und ich alleine.

Doch wenn wir uns sehen, dann sammle ich.
Die Steine, Momente, für dich und für mich.
Sie aufzubewahren, ganz innerlich,
um sie zu erinnern, für mich und für dich.

Ein Blick von dir. Saphir.
Ein Blick von mir, dann siehst du ihn. Rubin.
Immer, wenn du bei mir bist. Amethyst.
Deinen Namen in die Welt geschrie’n. Aquamarin.
Hier, mit dir, jetzt gerade. Jade.

Doch zwischen den edlen Steinen
bin ich auf der Suche nach Gold,
erkenne den Wert nicht der kleinen,
hab immer schon zuviel gewollt.
Denn manche der seltenen Steine,
so sehr ich auch stets danach such,
sind ihre und werden nie meine,
das ist das Gold, das ist mein Fluch.

Tanzen im Dreivierteltakt. Smaragd.
Wir gehen Hand in Hand. Diamant.
Und dass ich deine nicht loslass. Topas.
Jeder Kuss, wie beim ersten Mal. Opal.

Liebe, bis in den Tod. Peridot.

Darjeeling

„Geht es dir gut?“, fragte sie und sah ihr zu, wie sie an ihrer Teetasse nippte. Ihr starrer Blick, ziellos auf die hölzerne Tischplatte gerichtet, regte sich nicht, als sie antwortete. Ihre Stimme klang belegt. Sie hatte heute noch nicht viel gesprochen.
„Ich weiß“, sagte sie, „dass ich nicht alleine bin.“
„Natürlich bist du nicht alleine, Liebes.“
„Und einsam doch.“ Die Worte versiegten fast noch in ihrem Hals.
„Was? Wie meinst du das? Du bist doch nicht einsam.“
„Ich bin einsam. Doch das darf niemand wissen.“ Sie schwieg kurz und nippte wieder am Tee. Ihr Blick glitt aus dem Fenster, wo der Herbst das Laub wild über die Straße trieb.
„Wie paradox“, fuhr sie fort, „eine Frage nach der Rettung aus der Einsamkeit weißt die Menschen zurück.“ Entschlossen, oder eher mit ernstem Blick sah sie plötzlich ihre Freundin an und erhob die Stimme, als sie weiter sprach:
„Stark muss ich sein. Und Glücklich. Und Zufrieden. Und eigentlich ist ja sowieso alles egal und ich bin total im Reinen mit mir und brauche niemanden, um mein persönliches Happy End zu haben – was für ein Bullshit!“ Sie knallte die Tasse aus ihren Händen auf den Tisch. „Wie kann es denn sein, dass die Devise, um auf dem Schlachtfeld namens Singlemarkt nicht als ein armer Soldat zu fallen, jene ist, jegliche Zerbrechlichkeit, Schwäche und ja, vielleicht auch Bedürftigkeit zu verbergen? Und ich sage verbergen. Denn ich kann noch so viel Yoga machen und im Moment leben – die dunklen Abgründe meiner Seele werden niemals vollends verschwinden.“ Die letzten Worte ließen sie fast verstummen. „Das weiß ich. Meine Ängste, meine Sehnsüchte, meine Fehler. Sie sind ein Teil von mir. Doch das darf niemand wissen.“
Ihre Freundin wusste nicht, was sie antworten sollte. So stand diese auf und holte einen Lappen aus der Küche. Es war etwas Tee verschüttet worden.

Verloren gegangen

Ich möchte das Foto bewahren. Weil ich mich mochte, als die, die ich mit dir war.
Viel Zeit ist vergangen und nie wieder, gesteh ich mir ein, sah ich mich selbst so klar,
Wie ich es tat, wenn ich dir nur lang genug in deine tiefen Augen sah,
Und mich darin verlor.

Vielleicht bin ich immer noch dort. Verloren gegangen und nicht wiedergefunden.
So irre ich umher im Labyrinth alter Wunden, Fragen und gemeinsamen Stunden.
Du bist gegangen und hast mich mitgenommen und ich
Habe mich nicht gewehrt.

Die, die ich mit dir war, bin ich nicht mehr und werd ich nie wieder sein.
Und fällt vermissen und Wahrheit auch schwer, allein,
So bin ich doch heute noch mehr als nur dein,
Danke, für was du mir gabst.

Falls du mich findest, nach all dieser Zeit, in den Erinnerungen an uns zu zweit,
Sag mir, ich werde hier gebraucht, sag mir, es ist nun so weit,
Dass du mich gehen lässt, du bist jetzt bereit,
Ich weiß es denn, ich bin es auch.

Hervorgehobener Beitrag

Hoffnungs-Paradoxon

Mein Universum

Mag Ironie

Und Überraschungen.

Nichts geschieht wie erwartet.

Nichts geschieht, wie erwartet.

Manchmal anders.

Oft einfach, nicht wie erwartet.

Oft einfach nicht wie erwartet.

Nicht wie erhofft.

Also alle Hoffnung aufgeben?

Platz schaffen, für die Überraschung?

Das würde nicht funktionieren.

Dem unterlassenen Hoffen

weicht Erwartung.

Erwartung an die Überraschung.

Hoffen auf Überraschung.

Überraschungshoffnung.

Hoffnungsüberraschung.

Verzwickt.

Und ich ändere ja doch nichts.

Da gibt es nichts

zu tricksen.

Weiter hoffen.

Weiter enttäuscht werden.

Und ab und an

die Überraschung.

Mit Pauken und Trompeten.

Und Konfetti.

Bitte.

Ein ganz normaler Tag – Teil I

Halli hallo, kurz ein paar Worte vorweg, in meinem Baumhaus lassen sich auch etwas längere Kurzgeschichten (ja genau) finden – diese werde ich in mehreren Teilen posten. Zum einen, weil die Beiträge sonst unglaublich lang wären, was auf der Startseite merkwürdig aussähe und zum anderen hast du dann einen Grund, immer wieder mal vorbeizuschauen 😉 (Was bin ich doch für ein Fuchs. Haha.)

Ein ganz normaler Tag

Der Wecker klingelt. Sechs Uhr. In einer einstudierten Bewegung recke ich mich aus der hintersten Ecke meines Bettes herüber, versuchend mit geschlossen Augen den Feind zum Schweigen zu bringen. Vergeblich.
Meine Augen wehren sich geradezu dagegen, mich einen Blick des neuen Tages erhaschen zulassen. Und würde nicht irgendwo aus meinem Hinterkopf der Gedanke an meinen Termin um halb neun immer näher an mein Bewusstsein kriechen, würde ich mich der Verweigerung widerstandslos hingeben.

Doch der Wecker klirrt noch immer in beeindruckender Intensität vor sich hin und mein nächster Schlag sitzt. Langsam regt sich auch Herr Faulheit neben mir, der mich noch immer fest im Bett hält, da er am gestrigen Abend trotz heftiger Diskussionen mal wieder nicht auf Frau Müdigkeit gehört hat. Indessen frage ich mich kurz, ob ich die Batterie aufheben sollte, die bei dem Aufprall des hochfrequenten Foltergeräts herausgesprungen ist, doch schnell entscheide ich, dass es wohl besser wäre, erst einmal in eine aufrechte Position zu gelangen.

Geschafft. Mit einem Schwung habe ich mich von Herr Faulheit losgerissen, die Beine über die Bettkante geschlagen und mich mit einer Eleganz, die man vermutlich erst auf den zweiten Blick erkennen würde, in die Vertikale befördert. Keine gute Idee, wie ich schnell feststellen muss, als mich prompt ein Anflug von Schwindel überfällt und mich schlagartig rücklinks auf die Matratze und in die offenen Arme von Herr Faulheit zurückwirft. Hoppla, denke ich und verweile einen Moment in der Position, die nur allzu verleitend zu ein paar weiteren winzigen Minütchen – Nein, jetzt aber Schluss mit dem Kinderkram. Mir bleiben grob geschätzt nur noch weniger als zweieinhalb Stunden abzüglich einer halben bis dreiviertel Stunde Autofahrt, bis meine Präsenz auf dem altbekannten Zahnarztstuhl erwartet, oder sagen wir besser, verlangt wird.

Dieser Gedanke trägt nicht gerade zu meiner unmittelbaren Motivation bei. Im Gegenteil, während ich von der scheinbar niemals müden Frau Pflichtbewusstsein über den Flur geschoben werde frage ich mich, ob es wohl irgendjemandem groß auffallen würde, wenn ich einfach nicht käme. Okay, dem Zahnarzt wahrscheinlich, oder nein, wenn überhaupt nur den Helferinnen. Das wäre nicht so tragisch. Würden sie wohl hier anrufen und fragen, warum ich nicht hingekommen bin?

Gerade als ich weiter über diese nicht gerade unfavorisierte Option des weiteren Tagesverlaufs nachdenken will, reißt mich ein erschreckender Anblick abrupt aus meinen Gedanken. Ich habe mich schon oft gefragt, warum wir einen Spiegel im Flur hängen haben. Jetzt wurde es mir wieder einmal klar. Offensichtlich dient er einzig und allein dazu, mir meine Laune noch um einiges zu verschlechtern. Denn nichts Anderes tut der Anblick meines zerknitterten Gesichts umgeben von einem undurchdringlich erscheinenden Wirrwarr aus Haaren. Na super, denke ich und beschleunige unmerklich meinen Gang ins Bad, wo meine gute alte Freundin, die Dusche, schon in Bereitschaft auf mich wartet.

Duschen ist schon eine tolle Erfindung, das stelle ich immer wieder fest. Nicht nur, dass die Tür verlässlich von Herr Entspannung bewacht wird, sodass mich weder Pflichtbewusstsein, noch sonst irgendwer belästigen kann, das warme Wasser wäscht mir außerdem den Schlaf aus Augen und Körper und vertreibt mit präziser Gründlichkeit die letzten nebligen Schleier, die meinen Kopf bis dahin vom klaren Denken abgehalten haben. Auch meine motorischen Fähigkeiten gewinnen augenblicklich an Qualität und Effizienz.

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